Als meine Eltern und ich Anfang der 70er Jahre nach Hannover zogen, zogen wir mitten in die Stadt, mitten auf die Lister Meile. Damals hieß sie noch gar nicht so, denn sie war überall aufgebuddelt, um in Hannover den ersten Bauabschnitt der U-Bahn zu bauen. Das sah zwar alles spannend aus, war aber für ein Kind nicht unbedingt ein tolles Umfeld zum Spielen. So beschlossen meine Eltern, für uns einen Wohnwagen mit Stellplatz am Springhorstsee bei Großburgwedel anzuschaffen. Ich würde sagen, das war die beste Idee aller Zeiten. Denn von nun an verbrachten wir fast jedes Wochenende und viele Ferien einfach dort. Die Erwachsenen saßen vorm Vorzelt, grillten und erzählten, wir Kinder schnitzten, bauten Baumhäuser und badeten im See. Toll. Irgendwann wurde Deutschland 1974 Fußballweltmeister und der kleine Tom rannte vor Freude kreuz und quer zwischen den Wohnwagen rum und konnte sein Glück kaum fassen. Es war einfach eine gute Zeit.
Als Tanja mit Theo schwanger war, machten wir es umgekehrt. Raus aus der Stadt, zwar nicht aufs Land, aber immerhin in einen ziemlich grünen Teil Hannovers. Einen Garten haben wir praktisch nicht, dafür beruhigte Spielstraßen ums Haus, einen Spielplatz in Sichtweite und die Eilenriede ist mit dem Bike ganz schnell erreicht. Also jede Menge Raum, um mit anderen Kindern und davon gibt es viele, zu toben, zu chillen oder einfach Quatsch zu machen. Ganz anders als Mitte der 70er, als ich in seinem Alter war.
Und überhaupt ist ja heute vieles anders als damals. Theos Kumpels haben schon erste Smartphones, ich hatte damals immer 20 Pfennig für die Telefonzelle in der Tasche. Wer Geburtstag feiert, lädt heute in die Activityarena, ich konnte früher noch mit Topfschlagen und der Reise nach Jerusalem punkten. Es geht halt immer alles weiter ... spannend zu erleben, was Theo dann so tut, wenn er mit seinem Kind ins erste gemeinsame Zuhause zieht. Viel Glück, Kumpel!