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spar+bau-News

Wohnen braucht neue Konzepte

Ein Kommentar von Ulrich Zech, Geschäftsführer des Architekturbüros Venneberg, Zech & Partner und Aufsichtsratsmitglied bei spar+bau.

Alles ist im Wandel: Themen werden komplexer, Herausforderungen größer, auch beim Thema Wohnen. Da braucht es umfassende Auseinandersetzungen, neue Ideen und manchmal etwas Fantasie: Ulrich Zech gibt Einblicke, wie der Aufsichtsrat von spar+bau neue Wege erkundet.

Es ist wirklich erstaunlich, was sich in einem knappen Jahrzehnt so alles verändern kann! Fast neun Jahre ist es nun her, dass ich als selbstständiger Architekt das erste Mal für die Wahl zum Aufsichtsrat kandidiert habe. Damals wie heute sehe ich die Haupttriebfeder meiner Mitarbeit darin, mit meinem architektonischen Wissen und meiner Vorstellungskraft dazu beizutragen, möglichst qualitätvolle Architektur im Wohnungsbau für unsere Genossenschaft zu fördern und umgekehrt Fehler und Probleme im einen oder anderen Neubauentwurf (etwa in Wettbewerbsverfahren) zur rechten Zeit aufzuzeigen und somit für Investitionsentscheidungen beratend da zu sein.

Meine Aufgabe für spar+bau habe ich also schon immer eng verbunden mit der Suche nach hochwertigen Wohnungen zu bezahlbaren Mietpreisen. So weit, so gut! Das ist auch alles so geblieben ... Aber bei aller Schwierigkeit, die schon diesem so einfach scheinenden Ziel innewohnt, beschleicht mich und uns im Aufsichtsrat mehr denn je die Gewissheit, dass dies allein nun nicht mehr ausreicht: Struktureller Wandel der Lebensformen (die klassische Familie bekommt zusehends Konkurrenz durch andere Lebensgemeinschaften), die Möglichkeit, selbstbestimmt und bis ins hohe Alter in den eigenen vier Wänden zu leben und der hohe Kostendruck im Bauwesen, der Einsparungen in der Wohnfläche forciert, erfordern neue Konzepte und fantasiereiches Agieren und das sind nur einige Aspekte unserer Auseinandersetzungen. Wohin also geht die Reise?

Ich schreibe diese Zeilen, während in vielen Teilen unseres Landes unvorstellbare Wassermassen ganze Städte verwüstet haben, der Klimawandel ist inzwischen bittere, allgegenwärtige Realität. Diese Erkenntnis muss auch bei uns in neuem Denken für das Bauen münden und dies duldet keinen Aufschub! Die Auseinandersetzung damit und das Finden zukunftsfähiger Konzepte sind bei den Zielen in einer Genossenschaft, die stets auf Langfristigkeit auszulegen sind (Gebäude haben eine lange Lebensdauer), schon fast überlebenswichtig und erfordern vor allem eins: Weitsicht.

Die Suche nach bezahlbaren Konzepten zur Nachhaltigkeit, die Diskussionen um energetische Aspekte verbunden mit zukunftsfähigen Ideen zur Beheizung der Gebäude, die Verwendung erneuerbarer Energien, die Orientierung am Ziel der CO2-Neutralität und die Entscheidungen zur Elektromobilität sind nur Beispiele für die vielen zukunftsorientierten Themen, die inzwischen regelmäßiger Gesprächsstoff bei allen zu treffenden Entscheidungen im Aufsichtsrat und mit dem Vorstand sind. Da ist der Blick über den Tellerrand manchmal Gold wert. Das Studium anderer Wohn- und Baukonzepte und die kritische Auseinandersetzung mit entsprechenden Pilotprojekten sind ausgesprochen hilfreich, um aus den Überlegungen anderer Rückschlüsse für das eigene Tun zu ziehen.

Ein spannender Weg ist zu beschreiten, eine vielfältige Auseinandersetzung ist zu führen, wohl noch anspruchsvoller als nur die Suche nach qualitätvoller Architektur für unsere Genossenschaft. Habe ich eben „nur" geschrieben? Zeiten ändern sich! Aber wir sind auf dem richtigen Weg.

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