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spar+bau-News

Klimaschutz und bezahlbares Wohnen: Lässt sich das vereinbaren?

Ist es möglich, bezahlbares Wohnen zu erreichen und gleichzeitig dem Klimaschutz ausreichend Raum zu geben?

Liebe Mitglieder, 

ich meine: Ja und Nein. Auch, wenn uns seit einiger Zeit vorgelebt wird, was zumindest in der energetischen Gebäudesanierung möglich ist, funktioniert das nur bedingt.

Hier mein „Ja":

Seit vielen Jahren investiert spar+bau Millionenbeträge in die energetische Sanierung der Hausbestände. Die Mieten werden nach der Sanierung nur moderat angepasst. Zudem führt die energetische Sanierung in der Regel zu reduzierten Heizkosten. Das ist sicherlich zunächst nur ein kleiner Beitrag zum Klimaschutz. Dieser wird aber fortgesetzt durch die auch weiterhin erfolgenden energetischen Sanierungsmaßnahmen sowie energieeffizienten Neubau, wie aktuell in Kronsrode und Oberricklingen.

Hier mein „Nein":

Die Wohnungsmiete allein ist nicht das, was uns Menschen im Moment bewegt. Im Fokus stehen vielmehr die Wohnnebenkosten wie Strom und Gas. An dieser Stelle hat die Genossenschaft leider keinen Einfluss auf die Preisentwicklung. Jeder Mieter ist eigenverantwortlich gefordert, mit den gelieferten Energien sparsam umzugehen. Nur so lässt sich möglicherweise eine weitere Verteuerung der Energiepreise verhindern. Klar ist: Die Energiepreise werden 2023 drastisch über den Kosten für 2022 liegen. Auch in den folgenden Jahren werden wir das Preisniveau von 2021 nicht wieder erreichen. Selbst dann nicht, wenn es uns gelingt, künftig durch den Einsatz erneuerbarer Energien unabhängiger von den fossilen Brennstoffen zu werden.

Das heißt: Die reine Wohnungsmiete ist sicherlich in Einklang mit dem Klimaschutz zu bringen. Doch die Wohnnebenkosten nicht. Meines Erachtens werden hier der Klimaschutz und das bezahlbare Wohnen, Miete und Nebenkosten, gegeneinander ausgespielt. Hierfür ist jedoch nicht unsere Genossenschaft verantwortlich. Vielmehr sehe ich Politik und Wirtschaft in der Verantwortung, die sich unter rein wirtschaftlichen Aspekten in der Vergangenheit nicht ausreichend um den Einsatz der erneuerbaren Energien bemüht haben.

Gesamtgesellschaftliche Aufgabe

Klimaschutz und bezahlbares Wohnen kann nur gelingen, wenn die Klimaschutzziele als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden und nicht auf Einzelne abgewälzt werden.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen einen warmen Herbst und einen milden Winter, auf dass die Energieverbräuche so gering wie möglich gehalten werden können und für alle bezahlbare Energiekosten entstehen.

Herzlichst, Ihr Klaus-Peter Dornieden

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