Als ich anfing, diese Kolumne zu schreiben, also vor vier Jahren, war Theo fünf. Jetzt ist er neun und dem geneigten Leser fällt vielleicht auf: Die Themen haben sich geändert. Ging es im ersten Text noch um den Spielzeugtag im Kindergarten, schreibe ich heute einmal über seine Wünsche für sein Zuhause. Und zwar mehr oder weniger vor dem Wechsel auf die weiterführende Schule. Kinder, wie die Zeit vergeht ...
Tanja und ich brauchen eigentlich nicht mehr als eine Küche, einen Esstisch und, ja, ich gebe es zu, ein Sofa und einen Fernseher. Ich speziell vielleicht noch eine Musikanlage. Alles andere ist angenehmes Beiwerk. Theo, der seit er denken kann nur eine einzige Wohnung kennt, hat aber ständig neue Ansprüche an sein Zimmer.
Kaum war der Wickeltisch über eine Kleinanzeige weitergereicht, zogen ein großer Kleiderschrank und ein heißbegehrtes Hochbett ein. Wir strichen das Zimmer himmelblau, hängten eine zauberhafte Deckenlampe mit Federn auf und waren damit ganz happy. Und Theo? Wünschte sich nach kurzer Zeit noch eine Kuschelecke, einen CD-Spieler und ein Bücherregal. Also ab zum Möbelhändler. Man muss wissen: Nach Baumarkt so ziemlich das Schlimmste, was mir passieren kann. Ich schraubte und schuftete, was der Sechskant hergab, schwitzte und nach gut drei Monaten war das alles auch nicht mehr gut genug.
Jetzt mussten es nachtblaue Wände mit Weltraumstickern sein, das Hochbett sollte wieder niedrig sein und das Federlämpchen war plötzlich „für Babys". Der geschaffene Stauraum für Bücher musste CD-Regalen weichen und dann fehlte jetzt natürlich noch eine Steckdose für die „Switch". Ich kam aus dem Umräumen, zusätzlich zum Entrümpeln, nicht mehr raus. Und dann sagte sich plötzlich Marlene aus der 4b an. Darüber wollte er ganz dringend mit mir reden ... Ich denke, ich brauche statt des Cityflitzers ganz dringend den Kombi meines Schwagers und starke Nerven für den Besuch im Möbelhaus.