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Kolumnen

Salto Mortale

Mut tut gut. Daher müsste sich Theo prächtig fühlen, denn Angst war für ihn immer schon ein Fremdwort. Ganz anders hingegen für Tom Nädler ...

Kennen Sie noch die Fernsehserie aus den 70er-Jahren, die betitelt war wie dieser Text? Die ganzen Geschichten um die Artistenfamilie Doria im „Circus Krone" und ihren jüngsten Sohn Viggo, der das Publikum mit dem dreifachen Salto am Trapez begeisterte, eben dem „Salto Mortale"?

An alle diese Szenen unter der Zirkuskuppel muss ich immer denken, wenn ich Theo heute in Action sehe. Noch nie war ihm ein Baum zu hoch, eine Kletterwand zu schwer, ein Fahrrad zu schnell oder eine Piste zu steil. Den Jungen kann einfach nichts erschrecken, keine Ahnung, ob es kindlicher Leichtsinn oder altersbedingter Größenwahn ist.

Ich bin da schon anders drauf. Natürlich probiere ich gern Neues aus, checke aber immer die Sicherheit des dafür nötigen Gerätes oder den Zustand des vor mir liegenden Geländes. Es wäre einfach blöd, sich in seiner Freizeit im Kletterpark, auf dem Mountainbike oder beim Skifahren so einem Risiko auszusetzen, dass man es danach sechs Wochen im Krankenhaus bereut. 

Der Alltag birgt schließlich schon Risiken genug. Und die meisten Unfälle passieren bekanntlich im Haushalt. Mir ist mal beim Brotschneiden das Backwerk unter dem Messer weggerutscht, welches dann mit voller Wucht fast zwei meiner Finger statt einer Scheibe Brot abschnitt. „Bloody Sunday", um es mal mit einem Song der Band „U2" zu sagen. Nicht witzig. 

Theo hat sich zum Glück noch nie wirklich verletzt. Außer beim Schlittschuhlaufen. Da gab es schon mal ordentliche blaue Flecken. Die hat sich aber Hans-Jürgen Bäumler, der in „Salto Mortale" den Viggo spielt, in seiner ersten Karriere als Eiskunstläufer auf dem Weg zu vielen Europa- und Weltmeistertiteln sicher auch geholt. Theo, hol nächsten Winter bloß wieder die Schlittschuhe raus.

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