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spar+bau-News

Genossenschaft - wichtiger den je!

Ein Kommentar von Mark Kramer, Aufsichtsrat von spar+bau

Das spar+bau-Genossenschaftsmodell ist ein Vorbild an Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung. Dennoch ist die Förderung für bezahlbaren, energieeffizienten Wohnraum mit öffentlichen Mitteln in diesen herausfordernden Zeiten dringend notwendig.

Grundidee Selbsthilfe! Viele aktuelle Umstände haben am Wohnungsmarkt zu Preissteigerungen und hohen Mietzuwächsen geführt. Das verunsichert viele Menschen und sie fragen sich, wie soll das weitergehen? Kann ich meine Miete auch in der Zukunft noch bezahlen? Genossenschaftsmitglieder haben es da besser. Beim Spar- und Bauverein liegt die Durchschnittsmiete pro Quadratmeter bei 6,39 Euro (Stand Jahresabschluss 31.12.22) und selbst hochwertige Neubauwohnungen kosten nur um die 10 Euro. Aktuell ist unsere Wohnungsgenossenschaft aus solchen Gründen wieder sehr angesagt und erfreut sich wachsender Beliebtheit.

Wohnen mit vielen Vorteilen

Das genossenschaftliche Wohnen gehört, neben dem Wohnen im Eigentum, zu einer der weit verbreitetsten Wohnformen in Deutschland. Das ist kein Wunder: Man kann im Bestand umziehen und die Genossenschaft kümmert sich zuverlässig um Pflege und Instandhaltung. In einer Genossenschaft wird die Sicherheit von Eigentum durch ein lebenslanges Wohnrecht und die Flexibilität von Miete unter einem Dach zusammengebracht. Wohnungsgenossenschaften wirtschaften nicht gewinnmaximierend und sind nur ihren Mitgliedern verpflichtet. Der erwirtschaftete Überschuss wird vorrangig in Erhaltung und Modernisierung des Wohnungsbestandes, teilweise in Neubau, aber auch oft in Serviceangebote investiert, die weit über das Wohnen hinausgehen und vielfältige genossenschaftliche Angebote im Quartier für gute Nachbarschaften beinhalten.

Gezielte Förderung für bezahlbare Mieten

Selbstverwaltung wird großgeschrieben! Die Grundstrukturen mit der Vertreterwahl und die damit verbundene Mitbestimmung jedes einzelnen Mitglieds – gleichberechtigt und unabhängig von den Genossenschaftsanteilen – sowie das gemeinschaftliche Miteinander sind ein gutes Beispiel für gelebte Demokratie. Die Miteigentumsanteile sind ein weiteres Argument für diese Wohnform. Diese Anteile stehen immer im Gegenwert zum Immobilienbestand, werden verlässlich verzinst und bei Austritt aus der Genossenschaft wieder zurückgezahlt. Neubau, Umbau und Modernisierung müssen gut finanziert werden, was teilweise mit den Spareinlagen unserer Mitglieder aus der Sparabteilung funktioniert. Der Spar- und Bauverein würde natürlich gerne mehr Wohnungen bauen, um den Wohnungsmarkt zu entlasten. Das ist aufgrund der erhöhten Baukosten und Zinsen sowie der ständig steigenden gesetzlichen Anforderungen, aber auch unter den aktuellen Rahmenbedingungen wirtschaftlich nicht möglich. Hier ist eine gezielte Förderung für Genossenschaften dringend erforderlich, um bezahlbare Mieten für Menschen mit geringen und mittleren Einkommen zu schaffen.

Herausforderungen weitblickend angehen

Selbstverantwortung gehört dazu! Auch Genossenschaften wie der Spar- und Bauverein haben in diesen Zeiten von Wirtschaftskrise, Klimaschutz, politischem Einfluss und neuer Weltordnung hart zu kämpfen. Sie müssen sich immer neuen Aufgaben stellen. Der Klimaschutz ist in aller Munde, der Fachkräftemangel schlägt auch beim Spar- und Bauverein voll durch. Die Genossenschaft sieht sich trotz Diskussionen im Bürokratieabbau immer neuen regulatorischen Pflichten mit erheblichen Dokumentationspflichten gegenüber.

All diese Herausforderungen sind Grundlagen für den Aufsichtsrat und den Vorstand, in diesen volatilen Zeiten den Spar- und Bauverein bestmöglich in die Zukunft zu führen und den nachfolgenden Generationen auch weiterhin modernen, bezahlbaren und sicheren Wohnraum in lebenswerten Quartieren anzubieten. Aktuell gelingt uns das zum Glück: Mit unseren über 8.000 Wohnungen und Reihenhäusern im Bestand sowie weiteren, bald bezugsfertigen Neubauten können wir allen unseren Mietern ein passendes Zuhause entsprechend ihrer Lebenssituation bieten – ganz gleich, ob sie die Liebe ihres Lebens gefunden haben, Nachwuchs erwarten oder aus gesundheitlichen Gründen umziehen möchten. So sollte es bleiben.

Herzlichst, 
Ihr Mark Kramer
Mitglied des Aufsichtsrats von spar+bau

 

 

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