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Essbares Unkraut

Viele vermeintliche Unkräuter landen im Kompost. Dabei machen sie sich eigentlich viel besser auf dem Teller. Ungemähte Grünflächen werden damit zum wilden Kräuterbeet.

Neben Blumen, Obst und Gemüse sprießt im Sommer auch das Unkraut. Lästig, finden die meisten. Also werden Löwenzahn, Spitzwegerich und Co. abgemäht oder ausgerissen. Schade eigentlich, denn in Wahrheit sind sie echte Superfoods. Eine spar+bau-Mieterin schickte uns im Frühjahr eine Nachricht, in der sie uns mitteilte, dass sie den Spitzwegerich der nur am Rand gemähten Wiese vor ihrer Terrasse zu Pesto verarbeitet hat. Das brachte uns auf die Idee, hier ein paar essbare Unkräuter vorzustellen: „Unkraut nennt man die Pflanzen, deren Vorzüge noch nicht erkannt worden sind", sagte einst bereits der amerikanische Philosoph und Schriftsteller Ralph Waldo Emerson. Recht hatte er.

Kostenlose Vitaminbomben
Viele vermeintliche Unkräuter liefern mehr Vitamine und Mineralstoffe als herkömmliches Gemüse. Im Gegensatz zum Gemüse wachsen die Wildkräuter aber von ganz allein, brauchen keine Pflege und sind vollkommen kostenlos. Wenn wir Teile unserer Grünflächen für mehr Artenvielfalt seltener mähen, freut das also nicht nur Insekten, sondern auch die Menschen.

Tipps für die Unkrauternte
Ernten sollte man allerdings nur die Wildkräuter, die man kennt. Es gibt nämlich – ähnlich wie bei Pilzen – auch giftige Vertreter. Beim Bestimmen helfen Sachbücher, Apps oder Experten auf Wildkräuter-Wanderungen. Pflanzen am Straßenrand sollten ebenfalls stehen bleiben, da sie mit Schadstoffen belastet sein können. Köstliche Kräuter gefunden? Dann die Pflanzen nicht ausreißen, sondern mit einem kleinen Messer vorsichtig abschneiden, damit sie nachwachsen können.

Brennessel

Um die gezackten Blätter machen viele Menschen einen Bogen, schließlich lösen sie auf der Haut ein Brennen aus. Dabei ist die Brennnessel mit ihrem hohen Gehalt an Vitamin C, Magnesium und Calcium ein echtes Superfood. Gegart lassen sich die Blätter als Spinatersatz verwenden, geschnitten dienen sie als Suppenkraut, püriert als Brotbelag oder Zutat in Smoothies und getrocknet als Tee. Die Brennhaare verlieren bei der Zubereitung ihre unangenehme Wirkung.

Löwenzahn

Die langen Blätter und die gelben Blüten sind nicht nur ein beliebtes Kaninchenfutter, sie bereichern mit viel Vitamin C, Kalium, Magnesium und Zink auch den menschlichen Speiseplan. Löwenzahnblätter schmecken im Salat, lassen sich wie Spinat dünsten oder wie Rucola auf Pizza und Pasta verwenden. Die Knospen eignen sich als Kapern-Ersatz. Und die Blüten ergeben einen leckeren Sirup.

Schafgarbe

Die weißen Blüten sind auf Wiesen ebenso ein Hingucker wie auf dem Teller. Auch die inneren Werte können sich sehen lassen: Schafgarbe enthält viele Mineralstoffe wie Kalium und Kupfer. Besonders aromatisch schmecken die jungen Blätter. Kleingeschnitten sind sie eine leckere Zutat im Salat. Getrocknet verleihen sie Kräutersalz, Butter oder Brotaufstrichen Würze.

Spitzwegerich

Von der Wurzel bis zur Blüte darf das gesamte Kraut auf dem Teller landen. Besonders intensiv ist das Aroma der Knospen. Roh schmecken sie nussig, gedünstet entfalten sie ein pilzähnliches Aroma. Zum Einsatz kommt der Spitzwegerich in Suppen, Salaten und Smoothies. Oder man verarbeitet ihn zu einem Pesto, wie unsere Mieterin Jutta Langheineken, die das leckere Unkraut auf der Wiese vor ihrer Haustür geerntet hat.

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