Es ist eine der größten Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen in der Geschichte von spar+bau: 104 bestehende Wohneinheiten modernisieren wir zu KfW-Energieeffizienzhäusern 55 EE im Stadtteil Hannover-Wettbergen, in der Rudolfstraße 1–5 sowie In der Rehre 47–59. Zudem wird das Areal ab 2026 durch das Auslaufen eines Pachtvertrags mit der Tankstelle um 46 Neubau-Wohnungen im KfW-Standard 40 EE ergänzt. „Der Gartenstadtcharakter, die grünen Höfe und die luftige Anordnung des Areals bleiben trotz der Nachverdichtung erhalten. Auch der Rad- und Fußwegeverkehr soll attraktiv gestaltet werden“, so spar+bau-Vorstand Rainer Detjen.
Energie aus der Erde
Einen neuen Weg geht spar+bau bei diesem Projekt mit der Wärmeversorgung über Geothermie. Dafür liefert ein Erdsondenfeld mit 42 Einzelbohrungen den Erdwärmepumpen die Wärme aus bis zu 100 Metern Tiefe.
„spar+bau-intern ist das ein Leuchtturmprojekt, da wir Erdwärme nutzen, um die Gebäude zu beheizen und Warmwasser herzustellen. Trotz hoher Investitionen in das System können wir die anfallenden Wärmekosten für die Mieter ungefähr halbieren“, erklärt Detjen und unterstreicht: „Das Quartier wird dann klimafreundlich ganz ohne fossile Brennstoffe auskommen.“ Die Basis, um das Projekt trotz der Investitionen in neue Technologien sowohl klimagerecht als auch wirtschaftlich und sozial zu gestalten, war eine vorausschauende Finanzplanung: „Wir erhöhen die Miete um 1,50 Euro, schöpfen so selbst die untere gesetzliche Bremse nicht voll aus. Das liegt daran, dass wir uns frühzeitig Fördermittel sichern konnten“, ergänzt Vorstand Udo Frommann.
Als Wettbewerbsgewinner für den Neubau entschied spar+bau sich für das Architekturbüro „gruppeomp“ aus Hannover, da diese das städtebaulich attraktivste und wirtschaftlichste Konzept präsentierten.
Es geht voran
Der Startschuss für die umfangreichen Umbaumaßnahmen fiel im Frühjahr 2024: „In diesem Jahr haben wir mit 72 Wohnungen in der Rudolfstraße 1–5 und In der Rehre 55, 57, 59 angefangen“, berichtet Klaus Dassow aus der Abteilung Planen+Bauen bei spar+bau. Er begleitet den Fortschritt der Sanierungs- und Baumaßnahmen. „Das komplexe Bauvorhaben geht gut voran“, sagt er: „Die Bohrungen wurden bereits durchgeführt, die Verteilleitungen in die Erde eingebracht und das Heizhaus errichtet. Vom Heizhaus aus wird die dem Erdreich entzogene Wärme an die drei Sole-Wasser-Wärmepumpen in den Häusern verteilt. Damit ist die Umstellung auf die zentrale Energieversorgung erfolgt.“ Darüber hinaus wurden die Außenwände mit einem Wärmedämmverbundsystem (WDVS) versehen. Die Dacharbeiten als Basis für die Installation der PV-Anlagen und der Einbau der neuen 3-fach verglasten Fenster erfolgten ebenfalls. „Ganzjährig lassen sich dann alle Mieteinheiten mit Erdwärme versorgen“, bestätigt der Diplom-Ingenieur zuversichtlich.
Bis zum Jahr 2027 soll das Quartier fertiggestellt sein. Die Umsetzung wird einen deutlichen Beitrag zur Wärmewende liefern sowie die Zielsetzung der klimaneutralen Region Hannover unterstützen.
60 % Energie einsparen
Ein Haus mit dem KfW-Standard 40 EE benötigt nur 40 Prozent der Energie des gesetzlichen Neubaustandards. Es ist somit um 60 Prozent sparsamer!