Wie Dr. Stefan Huck den Weg aus der universitären Forschung und Lehre zu uns fand, was seine Aufgaben sind und womit jeder Einzelne zum Klimaschutz beitragen kann, verrät er uns im Interview.
Wie sind Sie Klimaschutzmanager geworden?
Als Geologe bzw. Geowissenschaftler bewegt man sich zwischen etlichen Disziplinen und wird daher unweigerlich zum Generalisten. Ich habe immer versucht, übergeordnete naturwissenschaftliche Prozesse und Zusammenhänge besser zu verstehen. Seit rund drei Jahren arbeite ich mich schon in die Thematik der energieeffizienten Sanierung von Altbauten ein. Grund dafür war der Kauf eines rund 200 Jahre alten Fachwerkgebäudes, das meine Frau und ich seitdem nach KfW-Effizienzhaus-Standards in Eigenregie kernsanieren.
Wie sind der Kontakt und die jetzige Zusammenarbeit mit spar+bau zustande gekommen?
Ich habe sehr gezielt nach einer Aufgabe bzw. Herausforderung im Bereich Klimaschutz gesucht. Die Stellenanzeige habe ich bei einem einschlägigen „grünen" Jobportal gefunden und mir ist sofort die enorme Schnittmenge zwischen meinen Interessen und Erfahrungen und dem beschriebenen Jobprofil aufgefallen.
Was gehört alles zu Ihren Aufgaben? Und wie gehen Sie die an?
In enger Absprache mit Vorstand und Aufsichtsrat wird eine Klimastrategie entwickelt. Dazu müssen zunächst das Portfolio von spar+bau analysiert und die Kernthemen definiert werden. Im Anschluss daran wird ein Klimapfad entwickelt, der in den kommenden Jahren fortwährend evaluiert und ggf. angepasst werden muss.
Wie wollen Sie die Klimaziele umsetzen?
Die auf Bundes- oder Landesebene definierten Klimaziele zielen letztendlich darauf ab, die CO2-Emissionen im gesamten Wohnungsbestand auf null zu setzen. Ich bin der Überzeugung, dass der Fokus vor allem auf dem Einsatz von erneuerbaren Energien und der Sanierung von sehr schlecht gedämmten Bestandsgebäuden liegen sollte.
Wo sehen Sie die Stärken im Klimaschutz bei spar+bau? Was ist ausbaufähig?
spar+bau ist schon sehr gut aufgestellt und konnte aufgrund umfangreicher energetischer Sanierungen die CO2-Emissionen in den vergangenen 30 Jahren bereits um mehr als 40 Prozent reduzieren. Zudem haben die Sanierungen zu keinem nennenswerten Anstieg der durchschnittlichen Mieten geführt. Herausfordernd ist der hohe Anteil an Nachkriegswohnbauten mit Gasthermen, also dezentralen Heizsystemen, die zunächst nicht an ein Fernwärmenetz angeschlossen werden können.
In welcher Form wird Ihre Arbeit Auswirkungen auf die Mieter und ihr Wohnumfeld haben?
Ein klares Ziel ist, dass wir unseren genossenschaftlichen Auftrag für das bezahlbare Wohnen sehr ernst nehmen und Mieter nicht über Gebühr finanziell belastet werden. Konkret können Sanierungen im Wohnumfeld durch Bautätigkeiten zwar belastend sein, aber es gibt Konzepte, die durch verkürzte Bauzeiten gekennzeichnet sind. Positive Auswirkungen: Behaglichkeit in den eigenen vier Wänden und das gute Gefühl, einen Beitrag für das Gelingen der Wärmewende getan zu haben.
Was kann der Einzelne im Alltag tun, um das Klima zu schützen?
Im Prinzip sollte man zunächst alles auf den Prüfstand stellen, was den eigenen CO2-Abdruck vergrößert. Ganz konkret am Beispiel der eigenen vier Wände sollten wir uns über unser eigenes Nutzerverhalten Gedanken machen: Verringerung der Raumtemperaturen, richtig lüften etc.