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Kolumnen

I love Hannover

Es gibt Leute, die denken, Hannover sei nur der Parkplatz von Hamburg. Auf gar keinen Fall, sagt Tom Nädler. Ein Manifest für die schönste Stadt der Welt.
Tom Nädler schreibt an dieser Stelle regelmäßig über den täglichen...

Wenn ich nicht Kolumnen wie diese in die Tasten meines Laptops klimpere, dann habe ich es ganz oft mit Menschen zu tun, die frisch nach Hannover gezogen sind. Leider meist widerwillig, aber der Job, den sie hier von einem tollen Unternehmen angeboten bekommen haben, war so verlockend, da spielte die Standortfrage eben erst mal keine Rolle. 

Wie bei Ralph, der in Hongkong zur Schule ging, dann in und um Frankfurt arbeitete und den es vor Jahren zu einem der großen Konzerne in Hannover verschlug, um den Job seines Lebens zu machen. Natürlich pendelte er die ersten Monate am Wochenende immer wieder „nach Hause“, denn bis auf den Job hatte Hannover ihm nichts zu bieten. Erst als er das leid war, zogen er und seine Frau in die List. Wo sie allmählich all die schicken Ecken und besonderen Plätze der Stadt entdeckten. Es dauerte keine sechs Wochen, dann wollten sie gar nicht mehr weg.

Oder wie Tanja, mit der ich verheiratet bin. Aufgewachsen in der Region und sofort auf dem Sprung, als sie das Abi in der Tasche hatte. Zu einer Uni, möglichst weit weg von Hannover, in Bayern, weiter weg kann man in Deutschland von Hannover kaum ziehen. Sie blieb am Ende zehn Jahre im Süden, bis sie so eine Art Heimweh bekam. Und sie feststellen musste, dass München zwar ganz schön, aber eben auch ziemlich teuer, recht anonym und weit weg von der Familie ist.

Und ich so? Ich hatte in meinem Leben mehrfach die Möglichkeit, wegzugehen, bin am Ende aber immer geblieben. Aus echter Überzeugung. Denn es gibt so gut wie nichts in Hannover, was ich nicht mag. Und wenn ich mal etwas anderes sehen will, dann kann ich da ja jederzeit hin. Immer mit der Gewissheit, mich wieder auf zu Hause zu freuen. Ein schöneres Kompliment kann ich Hannover gar nicht machen. Bin sehr gespannt, ob Theo meine Heimatliebe auch in seinen Genen trägt. Obwohl er sich bisher kaum „an die Leine“ legen lässt.

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