
von spar+bau von 1995 bis 2025
Nach drei Jahrzehnten im Aufsichtsrat scheide ich mit der Vertreterversammlung 2025 auf eigenen Wunsch aus dem Amt aus. spar+bau hat sich in dieser Zeit als leistungsstarke und zukunftsorientierte Wohnungsgenossenschaft stetig weiterentwickelt und ich freue mich, dass ich diesen Prozess begleiten durfte.
In diesen 30 Jahren hat sich viel getan. Als ich 1995 erstmals in den Aufsichtsrat gewählt wurde, erlebte die Bundesrepublik nach der Wiedervereinigung einen Bauboom. spar+bau errichtete zwischen 1990 und 1997 ganze 410 Neubauwohnungen – unter anderem im Remarqueweg und Salzweg (Badenstedt), in der Springer Straße (Ricklingen) und in der Käthe-Steinitz-Straße (Groß-Buchholz). Auch in den folgenden Jahren investierte die Genossenschaft in Neubauten, ohne jedoch die Bestandspflege zu vernachlässigen. spar+bau saniert und modernisiert kontinuierlich den Gebäudebestand. In Wettbergen wird das Quartier In der Rehre/Rudolfstraße zurzeit energetisch saniert und zusätzlich um neuen Wohnraum ergänzt. Im Neubaugebiet Kronsrode ist die Genossenschaft mit 186 attraktiven Wohnungen vertreten.
Mit dem 2021 initiierten Klimapfad setzt spar+bau ein starkes Zeichen für die Reduktion von C0₂. Die Umsetzung des Klimapfades und dessen konsequente Anpassung an die aktuellen Gegebenheiten zeigen, welch hohen Stellenwert der Klimaschutz für die Genossenschaft hat. Ende 2023 wurde z. B. die Wärmeversorgung der Gebäude Parsevalstraße 14/Eulerstraße 6 auf Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Photovoltaik umgestellt. Über dieses Projekt informierte sich am 13. August 2024 vor Ort auch der Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck im Rahmen seiner Sommerreise durch Norddeutschland.
Zu Beginn meiner Aufsichtsratstätigkeit genügte es, Interesse an diesem Ehrenamt zu haben und sich zuzutrauen, das Wesentliche der im Aufsichtsrat behandelten Themen zu überblicken und zu beurteilen. Infolge der Finanzmarktkrise im Jahr 2008 führte die Bundesregierung mit dem Gesetz zur Stärkung der Finanzmarkt- und Versicherungsaufsicht zum 1. August 2009 eine Eignungs- und Zuverlässigkeitskontrolle für Aufsichtsratsmitglieder ein. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat damit auch für Aufsichtsräte von Wohnungsgenossenschaften mit Spareinrichtung sachliche und persönliche Qualifikationen für die Ausübung dieser Funktion zur Voraussetzung gemacht. Die Anforderungen an die Aufsichtsräte sind in den vergangenen Jahren gestiegen. Mittlerweile muss die Genossenschaft die Bestellung eines Aufsichtsratsmitglieds der BaFin unverzüglich anzeigen. Daneben ist anhand geeigneter Unterlagen nachzuweisen, dass das Mitglied des Aufsichtsgremiums zuverlässig sowie sachkundig ist und auch ausreichend Zeit für die Wahrnehmung des Mandats hat. Sachkundig bedeutet: Der Aufsichtsrat als Gremium und jedes seiner Mitglieder müssen fachlich in der Lage sein, der Kontroll- und Überwachungsfunktion dem Vorstand gegenüber angemessen nachzukommen und die Entwicklung der Genossenschaft aktiv begleiten zu können. Dazu ist es erforderlich, die getätigten Geschäfte zu verstehen und deren Risiken für das Unternehmen beurteilen zu können. Bei einer Bilanzsumme von fast 500 Milli- onen Euro, Umsatzerlösen aus der Hausbewirtschaftung in Höhe von über 55 Millionen Euro und Spareinlagen/-briefen in Höhe von rund 245 Millionen Euro ist ein qualifizierter Aufsichtsrat für spar+bau und ihre Mitglieder unverzichtbar.
Ich wünsche meiner Nachfolgerin/meinem Nachfolger viel Freude an diesem besonderen Ehrenamt im Aufsichtsrat der größten und ältesten Wohnungsgenossenschaft Hannovers.
Herzlichst, Ihre Isolde Mell